Cafayate gehört zum Salta-Weinbaugebiet und ist die Hauptstadt von Torrontes. Hier sind die Weingüter viel, viel kleiner als z.B. in Mendoza und befinden sich meist in Familienbesitz.
In einer Weinbar in Cafayatte folgten wir der Empfehlung des Barchefs und bestellten einen Cabernet/Malbec von Finca Humanao. Das war die Entdeckung der Reise. Wir beschlossen die Finca aufzusuchen und hofften den Nestor Ramirez kennen zu lernen.
So verbrachten wir die nächste Nacht in Molinos, einem netten Örtchen zwischen Cafayate und Salta. In Molinos hat man die Auswahl zwischen drei Restaurants: „Drei Chinesen“ (meist Fertiggerichte), „Hacienta de Molinos“ und ein einfaches Restaurant, an dessen Namen wir uns leider nicht erinnern können. Das Essen in dieser Bar ist typisch einfach (z.B. Empanadas, Tamales, Humitas, Bife de Chorizo, Milanesa Napolitana…), aber gut. Hier wird Wein von der Finca Humanao und der Zweitwein Amaicha ausgeschenkt. Der Patron selbst bringt die Weine vorbei. Wir legten ca. 60km hin und zurück, um die Weine direkt in der Finca zu verkosten. Zum Glück ließen wir vorerst das bekannte Colome außer Acht. Die teilweise steile, aber schöne Strecke und zwei Reifenpannen waren es wert.
Nestor Ramirez selbst – heute 86 Jahre alt- und derjenige, der im Jahre 1956 die ersten
Reben der Finca gepflanzt hat und sein Kellermeister (ein Autodidakt) haben uns das Weingut gezeigt, durch die Kellerei geführt
und uns Fassproben verkosten lassen. Wir waren alle begeistert. (Leider wurde das Weingut aus familiären Gründen vor einigen Jahren an einen Italiener verkauft, der aber zum Glück den beiden Männern freie Hand beim Weinausbau lässt).
Auf dem Weg nach Molinos zurück, hielten wir uns kurz in Colome auf. Alles hier ist sehr großzügig gemacht, auch das Labor. Wir waren auf die Weine aus höheren Lagen neugierig, mit denen sich der Weingut schmückt
und die nur auf dem einheimischen Markt zu finden sind. Wir waren enttäuscht, die Weine waren ok aber eher ausdruckslos, hatten keine Länge und eine verhaltene Aromatik. Es kann sein, daß die Weine noch verschlossen waren. Auf jeden Fall konnten wir die Begeisterung unseres „Wirts“ gar nicht nachvollziehen. Finca Humanao bleibt unser Favorit.