Chenin Blanc
Diese Rebsorte wurde erstmals im 9. Jahrhundert im französischen Anjou angebaut und hat seitdem eine beeindruckende Reise durch die Weinbaugeschichte unternommen.
Die genetische Herkunft des Chenin Blanc ist vermutlich eine natürliche Kreuzung zwischen Savagnin (Traminer) und einem unbekannten Partner, wie DNA-Analysen von 2018 zeigen. Sie war auch an der Entstehung anderer Sorten beteiligt, wie Balzac Blanc, Colombard und Meslier Saint-François.
Im Detail
Chenin Blanc
Der Name leitet sich vom Kloster Mont-Chenin bei Cormery ab, von wo aus sie sich in der Region Touraine ausbreitete. Selbst der berühmte Franziskanermönch François Rabelais erwähnte sie in seinem Werk "Gargantua und Pantagruel" im Jahre 1534, lobte den Wein als "gentil vin blanc" mit heilender Wirkung.
Ursprünglich im französischen Anjou beheimatet, ist sie heute auf der ganzen Welt zu finden, oft unter verschiedenen Namen. In Frankreich ist sie als Pineau de la Loire oder Pineau d’Anjou bekannt, in Südamerika als Pinot Blanco und in Südafrika als Steen, wo sie sogar die am häufigsten angebaute weiße Rebsorte ist.
Die Bandbreite der Chenin Blanc-Weine ist beeindruckend. Sie wird für die Herstellung von Süßweinen geschätzt, darunter auch Schaumweine und Liköre. Aber auch als Tafeltraube hat sie ihren Platz gefunden. Von trocken über halbtrocken bis edelsüß – diese Sorte beherrscht alle Geschmacksrichtungen.
Die genaue genetische Abstammung bleibt ein Rätsel, aber Experten vermuten, dass sie eine Kreuzung zwischen Sauvignon Blanc und Gewürztraminer sein könnte.