Viele Wege führen zu einem Ziel auch Umwege. Meine Laufbahn als Winzer war nicht vorgezeichnet und entstand, wenn man es recht betrachtet, aus der Not heraus. Schon meine Großeltern und Eltern betrieben den Hof in Elsarn, erst in klassischer Mischwirtschaft später als Traubenlieferanten für die Genossenschaft. Ich lernte KFZ-Mechaniker und blieb dem Weinbau indirekt verbunden, indem ich für die Freie Weingärtner Wachau als Fahrer arbeitete. Im Zuge der Neugestaltung und Umbenennung in die Domäne Wachau, musste allerdings auch ich umdenken. 2006 machte ich folglich aus der Not eine Tugend und übernahm das Weingut der Eltern ganze drei Hektar, die in kleinen Parzellen über den hinteren Spitzer Graben verteilt sind. Nicht viel, könnte man meinen, doch sind die Lagen allesamt steil und unwegsam und zudem seit 2010 biologisch bewirtschaftet. Das war und ist in den Extremlagen der Wachau nicht selbstverständlich. Entscheidenden Anteil an meiner Konvertierung hatte dabei mein Freund und Kollege Peter Veyder-Malberg, der kurz zuvor in die Wachau übersiedelt war und der mir sukzessive die alternative Welt des biologischen Weinbaus näherbrachte. Der Weg zum absoluten Qualitätsanspruch war damit vorgezeichnet. Der kleine Heurige, der mich anfangs über Wasser hielt und essentielle Bedeutung für die Etablierung meines Weinsortiments hatte, blieb dabei leider auf der Strecke. Die viele Arbeit die durch das große Reterrassierungsprojekt in der Brandstatt noch mehr geworden ist und die ich größtenteils alleine oder im Verbund der Familie erledige beansprucht meine ganze Zeit und erlaubt keine weiteren Umwege mehr. Text: Martin Muthenthaler
Name und Adresse des Erzeugers/Abfüllers: Weingut Martin Muthenthaler - Bachstrasse 11 - 3622 Mühldorf/Wachau - Österreich