Barossa Valley
Einleitung: die lange Tradition der Weinherstellung und Traubenernte, die bis ins Jahr 1842 zurückreicht, sowie der intensive und einzigartige Einfluss der Einwanderer aus Schlesien, haben Barossa Valley zur bekanntesten Weinregion Australiens gemacht. Nicht nur die Bedeutung auf dem Weinsektor, sondern auch der unschätzbare Wert einer Fülle jahrhundertealter Reben und historischer Weinkellereien bringt dies zum Ausdruck.
Überblick: die geschwungenen Windungen des Barossa Valleys sind manchmal sehr klar definiert - bisweilen verschwinden sie aber auch in den sanften Hügeln und querlaufenden Tälern, die zum Entdecken versteckter reizvoller Landschaften einladen. Standort, Hanglage und Exposition können sehr unterschiedlich sein - je nach geographischer Gegebenheit der Region.
Klima: das Klima dieser Gegend wird oft zu Unrecht als sehr warm eingestuft, obwohl die unteren Lagen eher gemäßigt und die höheren Lagen eher kühl sind. Dr. John Gladstones hat darauf hingewiesen, dass die biologisch effiziente Temperatursummierung und die durchschnittlichen Reifungstemperaturen fast mit denen in Margaret River identisch sind. Im Barossa Valley lassen sich jedoch größere Tagestemperaturschwankungen beobachten, mit höheren Maximalwerten, mehr Sonnenschein und weniger Feuchtigkeit und Niederschlag. Dieses kontinentale Klima ist ideal für vollmundige Rotweine, exzellente angereicherte Weine und üblicherweise robuste Weißweine.
Boden: das komplexe System aus querlaufenden Nebentälern und kurvigen Hügeln hat eine Vielzahl von unterschiedlich geneigten Hängen, Expositionen und Standorten zur Folge. Die Böden sind äußerst unterschiedlich, können aber allgemein als wenig fruchtbare, tonige Lehmböden oder graue, braune und rote Sandböden klassifiziert werden. Wie in vielen Gegenden Südost-Australiens, nimmt auch hier die Übersäuerung des Unterbodens zu und hemmt damit Wurzelwachstum.
Weine: Chardonnay: Verfügt über gewisse Parallelen zum Semillon; weniger Schalenkontakt und bessere Eiche (eher französisch) produzieren vollmundige, wenn auch relativ schnell entwickelte Weinsorten. Riesling: Auch hier kommt Großzügigkeit vor Finesse und Eleganz, bei Weinen die sich sehr viel schneller entwickeln als ihre Namensverwandten im Eden oder Clare Valley. Die meisten aus Barossa stammenden Rieslinge werden aus Trauben des Eden Valley hergestellt. Semillon: Einst nahezu unbekannt, heute aber sehr beliebt. Vorbei sind die Zeiten des rauen und phenolhaltigen Weins mit Schalenkontakt und amerikanischer Eiche. Jetzt angesagt sind frühzeitig geerntete, in Stahlfässern fermentierte Weine mit edlem Charakter und deutlich erkennbarem Sortencharakter. Grenache und Mourvedre: Grenache wird oft mit Shiraz und Mourvedre verschnitten, aber auch als eigene Sorte präsentiert ? saftig-süß, fast konfitürenartig (die besten Exemplare machen kurz davor Halt). Die Verschnitte aus zwei oder drei Sorten weisen eine Fülle von Geschmacksnuancen und Texturen auf. Cabernet Sauvignon: Gedeiht besser an kühlen Standorten und in gemäßigt kühlen Jahrgängen. Französische Eiche wird überwiegend, aber nicht ausschließlich der amerikanischen Variante vorgezogen und der Gesamtcharakter ist etwas zurückhaltender und fester als der des Shiraz. Shiraz (Syrah): Shiraz ist mit Abstand der beste Wein, der im Barossa Valley angebaut wird. Die traditionelle Vergärung in amerikanischer Eiche wird teilweise von französischer Eiche abgelöst und die gemeinsame Fermentierung von maximal 2 % Viognier hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen. Die Weine sind süffig, samtig und vollmundig mit Geschmacksnoten von schwarzer Kirsche bis hin zu Brombeere und reifen weichen Tanninen. Etwas umstritten sind die Mengen von Extrakt und Alkohol, die in den USA großen Beifall und hohe Preise nach sich gezogen haben. Quelle: wineaustralia.com. Copyright Australian Wine and Brandy Corporation