Detailbeschreibung

Das Weingut Hermann Ludes bewirtschaftet 5,5 Hektar Riesling in verschiedenen Kleinparzellen der Steillage Ritsch. Diese ist ein beeindruckendes Monument, ein in den Fels gehauener Weinberg, der alte, teils wurzelechte Rieslingstöcke beheimatet. Bizarr geformte Formationen aus Schiefer und Holz prägen das Bild, wobei die Wingertspfähle wie die Speerspitzen eines Riesenheeres in den Himmel ragen, an denen die Reben seit Jahrhunderten individuell kultiviert werden. Die Einzigartigkeit von Terroir und Ausdruck dieses Weinbergs resultiert aus seiner speziellen Lage, eingerahmt von den Seitentälern des Karlbach und der Salm.

„Monster“ ist der Spitzname einer 1,10 Hektar großen, zusammenhängenden Parzelle in der Einzellage Thörnicher Ritsch. Dieser Name wurde gewählt, einfach weil es sich um eine „monstermäßig“ große Parzelle im Thörnicher Ritsch handelt. Allein durch diese Namensgebung beginnt man die Annäherung an diesen Riesling ehrfurchtsvoll und mit gebührendem Respekt.

Und wie bei allen Weinen vom Weingut Hermann Ludes sitzt der erste Riechschock erst einmal tief. Der reduktive Ausbau und den damit empfundenen „unsauberen“ Duft lässt selbst den geübtesten Weintrinker erst einmal innehalten und nach anderen Erfahrungen dieses Weinkalibers suchen. Da kommen einem unweigerlich die alten JJ Prüm Weine in den Sinn, welche vor zwanzig, dreizig Jahren derartig unzugänglich und genau eben so dufteten wie dieser „Monster“ Riesling. Aber die auf der anderen Seite heute nach vielen Jahren der Einlagerung derart gut, sauber und perfekt schmecken, als ob sie der liebe Gott persönlich für seine Sonntagstafel ausgewählt hätte.

Also braucht das Monster jetzt noch Luft zum atmen und wird erst einmal wieder zugeschraubt und für vier Wochen in die Ecke gestellt, um ihm dann erneut auf den Zahn fühlen zu können. Und siehe da, die Erfahrung hat einen in diesem Fall nicht im Stich gelassen. Wenn auch immer noch verschlossen, hat sich hier ein Riesling Meisterwerk aus der ungehobelten und hässlichen Schale gepellt und präsentiert sich nun als Rohdiamant von unvergänglicher „Leckerheit“. Da schmeckt man nackten, nassen Stein, grünen Apfel, Weinbergspfirsich in Perfektion und subtile Kräuter und immer wieder wischt einem die wunderbar Gaumen reinigende Säure des Rieslings den Mund sauber. Und dann ist da noch diese fesselnde Länge. Ein Monument, welches den Mund mit Aromen zutapeziert. Eine Riesling Granate der Extra Klasse! Vor dem Genuss unbedingt ein paar Stunden oder besser noch ein paar Tage belüften!