Detailbeschreibung

Das Weinbaugebiet Chablis Premier Cru zeichnet sich seit seiner offiziellen Klassifizierung am 13. Januar 1938 durch strenge Anbaubestimmungen aus, die im Rahmen der Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) festgelegt wurden. Mit einer durchschnittlich deklarierten Anbaufläche von 778 Hektar und einer Produktionsmenge von rund 35.006 Hektolitern Wein im Zeitraum von 2013 bis 2017, hebt sich Chablis Premier Cru durch seine Exklusivität und Qualität hervor. Diese Zahlen schließen die Produktion von Bourgogne aus, welches gesonderte Anbaubedingungen und Erntemengen aufweist.

Charakteristisch für Chablis Premier Cru ist die ausschließliche Verwendung der Chardonnay-Rebsorte. Mit einer Erntebeschränkung von 58 Hektolitern pro Hektar, die in Ausnahmejahren auf bis zu 68 Hektoliter erhöht werden darf, und einem Mindestalkoholgehalt von 10,5 % unterliegt die Herstellung strikten Qualitätskriterien. Besonders hervorzuheben ist die Vorschrift eines Mostgewichts von mindestens 170 g Zucker pro Liter, was in schwierigen Jahrgängen sogar eine Chaptalisation erlaubt, solange der Alkoholgehalt des fertigen Weins 13,5 Vol.-% nicht überschreitet.

Innerhalb der Appellation gibt es 40 als Premier Cru klassifizierte Lagen, von denen 17 als besonders bedeutend gelten. Diese wichtigen Einzellagen sind oft mit benachbarten Lagen verbunden, wobei den Winzern die Wahl gelassen wird, ob sie den renommierteren übergeordneten Lagennamen oder den spezifischeren untergeordneten Namen auf dem Etikett führen.

Die Geschichte des Chablis reicht bis in die römische Zeit zurück und wurde insbesondere durch die Zisterzienser-Mönche der Abtei Pontigny geprägt, die den Chardonnay in die Region brachten. Trotz der Herausforderungen durch Klima, Schädlinge und Wirtschaftskrisen, die die Rebfläche einst von 40.000 Hektar auf 500 Hektar schrumpfen ließen, hat sich Chablis mit innovativen Frostschutzmaßnahmen und einer Rückbesinnung auf qualitativen Weinbau erholt. Heute erstreckt sich das Anbaugebiet wieder über etwa 4.500 Hektar.

Die Weine aus Chablis Premier Cru sind bekannt für ihre hellgelbe Farbe mit grünlichem Schimmer, ihr mineralisches Aroma und ihre trotz der kräftigen Säure milde und fruchtige Geschmacksnote. Der überwiegend auf Lehm- und Kalkböden gewachsene Wein wird traditionell in Betonzisternen oder Edelstahltanks ausgebaut und kann in Eichenfässern reifen. Die meisten Weine durchlaufen eine malolaktische Gärung, was ihnen ein besonderes Alterungspotenzial verleiht.

Die Einordnung in die Burgunder Qualitätshierarchie erlaubt es den Winzern von Chablis, ihre Weine neben den spezifischen Chablis-Bezeichnungen auch unter den regionalen Appellationen Burgunds zu vermarkten, was eine größere Vielfalt an Rebsorten einschließt. Damit steht Chablis Premier Cru sowohl für Tradition als auch für eine dynamische Entwicklung innerhalb der Welt des Weins.